Innerhalb von knapp 80 Jahren haben die Zähringer im Süddeutschen Raum und in der Schweiz ganze 12 Städte gegründet. Inspiriert von der Grosstadt Köln, die damals 40 000 Einwohner zählte, machten Sie sich daran, Ihr Gebiet zu erweitern, und ihren Einfluss auszudehnen, indem sie immer nach dem ähnlichen Modell Städte gründeten. Viele der Städte und ihre Bürger kamen über Jahrhunderte, über viele Generationen zu Wohlstand. Was hat diese Stadtgründungen so erfolgreich gemacht? Hier die wichtigsten Merkmale, die dazu beigetragen haben.

Die Burg – Sie steht für die Obrigkeit. Die letzte Instanz ist der Zähringer, der Gründer die Stadt. Er gibt der Stadt den Charakter, und schützt sie.

Die Handfeste – Der Zähringer gestand den Stadtburgern weitgehende Rechte zu, die für die damalige Zeit sensationell waren, und die Menschen freisetzte. Das war genau die Absicht. Es sollten Bedingungen geschaffen werden, die eine positive Entwicklung der Stadt begünstigte.

Die Markststrasse – Die 26 m breite(!) Achse, um die die Stadt Bern angelegt wird. Der Lebensnerv, eingebunden in das Handelsnetz. Die Wirtschaft ist zentral. Arbeiten, Handeln, Reisen, Austauschen  von Ideen.

Der Plan – Die Stadt wird nach einem rechteckigen Raster gebaut, der sich aber den örtlichen Gegebenheiten anpasst.

{mosimage}Die Parzellen – Entlang der Strassen werden Parzellen abgesteckt mit der Abmessung von 100 x 60 Fuss (29.3 x 17.58 m = 515 m²). Die Bürger, die diese Parzelle kauften, mussten darauf ein Haus bauen, auf dieser Hofstätte hatte es Platz für weitere Häuser, die Parzelle war von Anfang an auf Wachstum ausgelegt. Ohne Haus keine Stadt! die Bürger haben die Stadt gebaut, der Zähringer gab die Rahmenbedingungen

Ein zentraler Platz fehlt – Die Stadt ist eine Strassenstadt, eingebunden in ein Netzwerk von Handelsrouten; auf Wachstum angelegt. Ein zentraler Platz hätte das Wachstum limitiert. Die öffentlichen Gebäude liegen nie an der Marktstrasse, sie sind immer in den hinteren Strassen. Verwaltung ist reine Dienstleistung.

Wasser Ver- und Entsorgung – Das Trinkwasser fliesst offen mitten durch die Marktgasse, das Abwasser durch die Hinterhöfe. Die Strasse ist in jeder Beziehung die Versorgungsachse.

Die Stadtmauer – Schutz, aber nicht mit einem sehr hohen Stellenwert. Zu einem schönen Teil ist die Stadt natürlich geschützt, die Mauer kam erst später. Die Stadt ist primär offensiv und nicht deffensiv.

Das ist ein herrliches Bild für die Gemeinde Jesu, für die Stadt auf dem Berg.

Mt 5,13 – 10 Ihr seid das Salz der Erde; wenn aber das Salz fade geworden ist, womit soll es gesalzen werden? Es taugt zu nichts mehr, als hinausgeworfen und von den Menschen zertreten zu werden. Ihr seid das Licht der Welt; eine Stadt, die oben auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen sein. Man zündet auch nicht eine Lampe an und setzt sie unter den Scheffel, sondern auf das Lampengestell, und sie leuchtet allen, die im Hause sind. So soll euer Licht leuchten vor den Menschen, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater, der in den Himmeln ist, verherrlichen.

Die Burg – Jesus  ist unser König. Er hat die Gemeinde initiiert, und schützt sie. Sie soll nach seinen Ideen, nach seinem Wesen gebaut werden.

Die Handfeste – Jesus ist unser Befreier. Das Gesetz, das uns durch Altes und Neues Testament gegeben ist, setzt uns frei und hilft uns in Freiheit mit anderen zusammenzuleben. Doch Jesu Befreiung geht viel tiefer, er ist unsere Gerechtigkeit.

Die Marktstrasse – Das Wesentliche zuerst: Das Leben pulsiert durch die Gemeinschaft. Versorgung, Begegnung, Austausch, Arbeit, Wachstum, Vernetzung steht im Vordergrund der täglichen öffentlichen Aktivitäten.

Der Plan – Durch die klare Struktur, findet sich jeder zurecht, Prioritäten sind gesetzt, es ist klar, was wo ist, was wem gehört. Vieles ist selbsterklärend, transparent.

Die Parzellen – Der Regierungsbereich jedes einzelnen Bürgers ist klar definiert. Die Gemeindeglieder bauen die Häuser, und damit die Stadt. Gesunde, solide gebaute Häuser sind das Fundament der Gemeinschaft. Sie sind in jeder Beziehung Motor. Hier wird gearbeitet, das Wachstum generiert, Menschen trainiert, schwache integriert. Direkt an der Marktgasse sind sie am Puls.

Ein zentraler Platz fehlt – Die Strasse kann man verlängern, der Platz begrenzt das Wachstum. Gemeinde ist auf Wachstum angelegt. Die Strasse gehört in ein Netzwerk, wie die Gemeinde.

Wasser Ver- und Entsorgung – Das Wasser fliesst durch die Marktgasse. Spätestens jetzt kommt mir die Stelle in den Sinn: ich bin der Weg, die Wahrheit, und das Leben. Wo Jesus ist, ist das Leben, und wo Leben ist, ist Jesus, mitten auf der Marktgasse! Ein herrliches Bild! Dass Jesus auch für die Entsorgung zuständig ist, wissen wir auch!

Die Stadtmauer – Die Gemeinde ist geschützt und in ihrem Wesen offensiv.

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