Das ist mir in den letzten Monaten aufgefallen: wir gehen auf entscheidende Zeiten zu. Ich beobachte ein rasantes Wachstum von Weizen und Unkraut.

Es liegt ja so in der Art der Sache, dass wir dem jungen Grün noch nicht recht ansehen, ob daraus Weizen werden wird, oder Unkraut. Jahrzehntelang konnten wir jetzt beobachten, dass immer wieder neues in unser Volk gesät wurde. Im Bildungswesen, in Wirtschaft und Politik – sehr deutlich auch in der Kunst. Es wurde ausprobiert, was das Zeug hält! Pluralismus nennen wir das, und der hat seine gute Seite, denn das Prinzip von Saat und Ernte funktioniert. Was einmal gesät wurde, geht früher oder später auf. Wer aufmerksam hinsieht, erkennt da und dort Knospen, manche lassen herrliches erwarten, andere scheussliches.

Solange alles einigermassen gleichmässig grün war, hat das ja noch nicht so herausgefordert, und manch einer konnte sich mit seinem schnellwachsenden Kraut noch brüsten. Da konnte und durfte mancher auf dem Beobachterposten bleiben. Das war noch ganz interessant, einwenig hier zu schnuppern, und dort abzutasten, was daraus wohl werden wird. Das war zwar nicht gerade produktiv, aber viel kaputt ging dabei auch nicht.
Das ändert sich, wenn die Früchte sichtbar werden. Und die Zeit kommt, ob wir das wollen oder nicht, ob wir es warhaben wollen oder nicht. Wenn es Zeit ist, ist es Zeit, das liegt in der Art der Sache. Wer die Früchte erkennt, ist vor die Entscheidung gestellt, ob er weiter vom gleichen säen will, oder ob nicht doch eine Veränderung angebracht wäre.
Mit dem Pluralismus sind die Weltanschauungen in einen gesunden Konkurrenzkampf getreten. Bist Du überzeugt, dass das Evangelium das beste Satgut ist? Dann bist Du herausgefordert, genau hinzuschauen was rings um uns an Frucht aufgeht, genau nachzuforschen, was die Samen dazu waren, und zu entscheiden was Du säen, pflegen und düngen willst.
Viele tolerante Menschen um uns werden mit dem Fortschreiten des Reifeprozesses zunehmend herausgefordert, sich zu ent-scheiden: Weizen und Unkraut zu benennen, und sich vom Einen oder Anderen zu trennen.
Entscheidende Zeiten, das wird spannend! Jesus möge uns die Augen öffnen, für spezifische Bereiche, in denen die Wahrheit offenbar wird. Und er möge uns die Gnade schenken, dass wir uns der Warheit auch wirklich auszusetzen wagen. Dann werden wir den Weg und das Leben auch finden.

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