Ich darf ja Dinge einseitig beleuchten, weil in dem Blog auch viele andere Seiten, die zum Thema gehören schon beleuchtet wurden, und noch werden.

Ich weiss nicht mehr, wer mal gesagt hat: „der Humanismus steht dem Christentum auf den Schultern, und pisst ihm ins Gesicht.“ Die Aussage geht mir in letzter Zeit viel durch den Kopf. Humanismus lebt vom christlichen Menschenbild. Vielleicht ist das christliche Menschenbild der wichtigste Grund überhaupt, dass Europa gross geworden ist. Es war kein Zufall, dass die Reformatoren die Bibel in die Umgangssprachen übersetzt haben. Sie glaubten an die Würde eines jeden Menschen, und wollten Gottes Wort als für sie wichtigste Grundlage der Bildung allen Menschen direkt zugänglich machen. Dadurch fanden ganze Bevölkerungsschichten zu mehr Eigenverantwortung, und zu einem würdigeren Leben.

Der Humanismus, wie wir ihn heute kennen, ist eine Mogelpackung. Ein christliches Menschenbild ohne Christus ist ein ganzer Unsinn. Das zeigt sich mir tagtäglich in seinen Auswüchsen. Wenn wir ein Zufallsprodukt aus Urknall, Dreck und viel Zeit sind, sind all unsere Gedanken letztlich eingebildete Konstrukte, die haltlos in Raum und Zeit schweben, und sich wieder auflösen werden, wie sie gekommen sind. Ohne Du kein Ich. Ohne Schöpfer ist Humanismus Unsinn. Unsere westliche Welt ist durchzogen davon.
Wir reden von Menschenwürde, und versuchen mit aller Kraft, den Unterschied der Geschlechter ein zu ebnen. Wenn wir doch so individuell sind, warum sollen wir denn alle gleich gemacht werden? Da steht wohl eher das Konzept Schlamm und Chaos Pate, als das christliche Menschenbild: geschaffen als Ebenbild Gottes. Da haben Menschen vor tausenden von Jahren festgehalten, dass sie ein übernatürliches Gegenüber brauchen. Mann und Frau sind ein Abbild davon. Je klarere Identitäten die beiden haben, je verlässlichere Partner können sie einander werden, je besser kann jeder Partner seine Eigenverantwortung wahrnehmen.
Die paar hundert Millionen Humanisten auf diesem Globus predigen vor allem die Menschenrechte. Aber machen Rechte die Würde aus? Der Staat ist der neue Gott geworden – einer muss es ja sein, und der Staat kümmert sich um halt Rechte, nicht um Würde. Kein Wunder, dass die restlichen paar Milliarden Mitbewohner dieses Planeten skeptisch sind.
Mogelpackung auch darum, weil der Humanismus vorgibt, wertneutral zu sein. Mal abgesehen davon, dass es das nicht gibt, ist es erschreckend wie intolerant im Namen der Toleranz mit anders Denkenden umgegangen wird. Unter Religionsfreiheit verstehe ich, dass jeder seinen Glauben formulieren, und für seine Ueberzeugungen mit fairen Mitteln Werbung machen darf. Aber das ist nicht das Wesen von Schlamm und Chaos. Humanismus ist eine Religion, die nicht drauf schreibt, was drin ist, und so tut, als wäre sie wertneutral allen anderen überlegen.
Oder anders formuliert, eine relativ junge christliche Sekte, die das Wesentliche über Bord geworfen hat.

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