Wir leben im Informationszeitalter. Immer mehr Menschen haben Zugang zu immer mehr Information. Während der Aufklärung wurde der Satz geprägt: „Wissen ist Macht“. Weil es nicht selbstverständlich war – und auch heute noch nicht ist – dass Wissen wirklich jedem zugänglich ist. Aber für sehr viele Menschen heute ist nicht mehr der Zugang zum Wissen die Herausforderung, sondern die Verwaltung dieses Wissens, die sinnvolle Einordnung dessen, was man weiss, und was an Wissen verfügbar ist.  Wer kennt die Herausforderung nicht: Wie ordnest Du Deine digitalen Bilder, dass Du sie wiederfindest? Oder wie organisieren wir das gesammelte Wissen im Betrieb, dass es allen Mitarbeitern einfach und zuverlässig zur Verfügung steht? Und wie entscheiden wir, welche Informationen einordnenswert sind, und welche entsorgt werden?

Das sind ganz oberflächliche Realitäten, die in viel tieferen Schichten unseres Seins ständig ablaufen. Was ist wichtig, was ist nicht wichtig, und wie stehen die verschiedenen Informationen miteinander im Zusammenhang? Die vielen Verschwöhrungstheorien, die  es heute zu allem und jedem in x-beliebigen Varianten gibt, illustrieren uns nur, dass Informationen ganz verschieden miteinander verknüpft werden können.

Irgendwann im Gespräch in den letzten Wochen kam der Gedanke: man könnte eigentlich die Weltanschauung einer Person mit einem Büchergestell vergleichen.  Seither geht mir der Gedanke nicht mehr aus dem Kopf. Jeder hat sein Büchergestell. Ein paar Tablare können wir genau benennen, andere haben keinen Namen, die waren einfach immer da, wir haben Sie übernommen, und wissen vielleicht nicht einmal woher. In der Postmoderne hat jeder das Recht, sich sein Büchergestell so einzurichten, wie es ihm gefällt. Da wir aber so überflutet werden mit Wellen von Informationen, hat kaum jemand die Kapazität, sich Gedanken zu machen, wie all die hereinprasselnden Informationen getischt werden sollen.  Aber dafür gibt es eine einfache Lösung. Alle Information, die an uns heran kommt, wurde von jemandem aufbereitet, der auch sein Büchergestell hat. Also sendet er mit der Information den Code mit, in welches Fach auf dem Büchergestell die Information gehört, und wie sie in Relation zu anderen Informationen steht. Das gilt auch dann, wenn die Information als neutral bezeichnet wird. Statt von neutral sollte man in dem Zusammenhang eher von „allgemein anerkannt“, oder „mehrheitsfähig in einem bestimmten Kulturraum reden“, denn Weltanschauung ist nie neutral. Neutral wäre wohl, wenn alles Wissen, alle Information in einem riesigen Ozean ohne Struktur, ohne Büchergestell wie die Ursuppe vor sich hin wabern würde.

Jesus, der Sohn Gottes nahm für sich in Anspruch, der Weg, die Wahrheit und das Leben zu sein. Übertragen auf unser Thema heisst das, er behauptet von sich, das wahre Büchergestell zu kennen und zu wissen, wie die Informationen miteinander in Beziehung stehen, und wie sie zu gewichten sind. Und er behautet auch, dass Leben hat, wer sich an ihm orientiert. Seine Person, und seine Weltanschauung lassen sich nicht trennen, aber das gilt nicht nur für Jesus, das ist letztlich bei jeder Person so.

Ich weiss, diese Gedanken wollen nicht so recht in unsere postmodernen Köpfe passen, aber das will noch lange nicht heissen, dass sie der Lösung nicht näher sind als das Chaos, das wir mit unserem „jeder auf seine Weise“ veranstalten. Wir sind jetzt 7 Milliarden Menschen auf diesem Planeten. Der Westen versinkt in seinen Schulden, die arabische Welt hat seine Despoten satt, in Afrika ist es nicht viel anders, und China ist im Begriff mechanistisch die Fehler des Westens zu kopieren, und bald auch seine Probleme zu ernten. Mehr vom Gleichen brauchen wir nicht!

Ohne einigermassen gemeinsames Büchergestell Michigan phones , ohne gemeinsames, ganzheitliches Wertesystem haben wir bald keine Chance mehr, zu Lösungen zu kommen. Mehr Information bringt uns da gar nichts. Wir sehen es anhand der Eurokrise. Nur mit Wirtschaftspolitik lässt sich das Problem nicht lösen. Da fehlen ganze Regale im Büchergestell! Den Homo Ökonomikus gibt es nicht, auch nicht das allein nach wirtschaftlichen Kriterien funktionierende Volk. Wir sind weit mehr als das, darum ist es höchste Zeit, dass wir uns wieder an dem orientieren, der uns erfunden hat. Gott hat schon ein paar tausend Jahre mit uns Menschen Geschichte geschrieben. Nehmen wir uns aus dem Zentrum, und übersetzen wir die Wahrheiten, die er uns längst mitgegeben hat, in unsere Zeit. Nur so kann aus Information, aus Wissen Weisheit werden.

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